Kunststoffe sind - wie der Name schon sagt - künstlich (synthetisch) oder halbkünstlich hergestellte Stoffe (aus natürlichen Rohstoffen wie z.B. Zellulose, Kautschuk, Kasein,...). Es sind
organische Werkstoffe, bestehen also aus den Elementen Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und weiteren Elementen wir Sauerstoff und Stickstoff.
Da Kunststoffe künstlich hergestellt werden, kann man ihre Eigenschaften fast beliebig anpassen: Farbe, Gewicht (Dichte), Festigkeit, Löslichkeit (in Wasser oder Säuren), Form,... . Allen
Kunststoffen ist gemein, dass sie aus Makromolekülen (Moleküle mit mehr als 1000 Atomen) bestehen, die unterschiedlich miteinander vernetzt sind.
· Naturforscher brachten aus Malaysia und Brasilien im 17. und 18. Jahrhundert elastische Massen, gewonnen aus milchigen Baumsäften, mit. Hierfür wurde der Begriff Gummi in Deutschland eingeführt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine rasch wachsende Gummi-Industrie. Der Erfinder Charles Goodyear entdeckte Hartgummi, eine bei Wärme verformbare aber bei Raumtemperatur harte Masse, welche anfangs Ebonit genannt wurde. Daraus wurden zum Beispiel Schmuckstücke, Füllfederhalter, Teile von Musikinstrumenten und Telefonen gemacht. Dieser erste Duroplast startete die Entwicklung der Kunststoffe als Werkstoff im Umfeld des Menschen.
· Im Jahre 1869 erfand John Wesley Hyatt das Celluloid und 3 Jahre später die erste Spritzgussmaschine.
· Der Werkstoff Casein (Galalith) wurde 1897 erfunden, und ähnelt stark Horn oder Elfenbein. Hieraus wurden in verschiedenen Farben zum Beispiel Knöpfe, Anstecknadeln, Gehäuse für Radios, Zigarettendosen, Spielzeug, Griffe für Regenschirme u. ä. hergestellt.
· Der Kunststoffverbrauch lag im Jahre 1930 schon bei ca. 10.000 t. Das von Otto Röhm 1928 angemeldete Patent zu Polymethylmethacrylat (PMMA = Acrylglas, bekannt unter dem Handelsnamen „Plexiglas“®) startete eine Ära, die bis heute anhält.
· Weiterhin kommen in dieser Zeit die Phenolharze zur Geltung, wobei der Erfinder Leo Hendrik Baekeland mit dem Werkstoff Bakelite sehr erfolgreich ist. Durch die guten elektrischen Eigenschaften wird er u. a. rasch in der aufstrebenden Elektroindustrie eingesetzt.
· Der Münchner Chemiker Dr. Ernst Richard Escales gibt 1910 der Werkstoffgruppe den Namen „Kunststoffe“.
Eine Alternative zu diesen Kunststoffen sind Biokunststoffe, welche praktisch in fast allen derzeitigen Anwendungsbereichen eingesetzt werden können. In Zukunft werden Kunststoffe daher weitestgehend aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und auch in heute unüblichen Bereichen zum Einsatz kommen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoffe)
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